Moderne Wissenschaft: atheistisch oder theistisch?

 

Von Farid Gabteni 

 

Kann man glauben, ohne gläubig zu sein? Diese Frage stellt sich in der westlichen Welt, in der es üblich ist, Glaube und Vernunft gegenüber zu stellen, immer wieder. Wenn man jedoch genauer hinschaut, stellt man fest, dass diese Trennung zwischen Glaube und Intelligenz charakteristisch für die westliche Kultur ist. In keiner anderen Zivilisation hat sie solche Ausmaße angenommen. In keiner anderen Kultur hat man Religion dermaßen mit Obskurantismus gleich gesetzt, d.h. dem Menschen die Fähigkeit abgesprochen, selbst abzuwägen und zu urteilen.
Die Grundlage für dieses Denken wurde im 18. Jahrhundert gelegt, das sogenannte Jahrhundert der Aufklärung. Zu dieser Zeit haben die Intellektuellen und Philosophen mit der Entlegitimierung des Einflusses der Geistlichen auf die intellektuellen Kreise eine unglaubliche Welle der Emanzipierung gegenüber der kirchlichen Obrigkeit ausgelöst, und damit letztendlich eine richtig gehende, in der Menschheitsgeschichte noch nicht da gewesene Revolution, deren kulturelle Auswirkungen drei Jahrhunderte später noch immer zu spüren sind.
Kritische Betrachtungen dieses Zeitraumes gibt es kaum, denn diese Revolution wurde immer als Sieg der Menschheit über das Irrationale präsentiert. Auch wenn diese Emanzipation in Zusammenhang mit einer an ihrem Judenchristentum leidenden , westlichen Welt gesetzt wurde, ohne – zu diesem Zeitpunkt – jeglichen Verweis auf andere Weltreligionen bzw. -kulturen, hat sich die Gegenüberstellung von Glaube und Vernunft doch auf alle Glaubensrichtungen der Menschheit ausgebreitet. Das Phänomen des Glaubens selbst wurde in Frage gestellt, als wäre der geringste, religiöse Gedanke Ausdruck menschlicher Schwäche bzw. der menschlichen Angst vor dem Unbekannten.
Die Frage ist nun, ob dieser „revolutionäre“ Gedanke nicht zu radikal war, ja sogar extremistisch in Bezug auf seine Schlussfolgerungen, so dass Blockaden gegen alles, was auch nur annähernd mit einem religiösen oder einfach nur metaphysischen Gedanken zu tun hat, entstanden sind. Dabei handelt es sich tatsächlich um eine grundlegende Frage, denn sie betrifft den Sinn unserer Existenz, unseres Lebens.
Der atheistische Materialismus ist ein Obskurantismus, der als Progressivismus verkleidet ist. Heimtückisch und vernichtend, vermittelt er eine verstümmelte Wissenschaft und ein vermindertes Bewusstsein. Durch Reduzierung, Verharmlosung und Leugnung jedes spirituellen Zwecks für Mensch und Schöpfung, durch Entmenschlichung von Individuum und Gesellschaft durch vereinfachte Theorien in der Erscheinung, nimmt er der Menschheit seine Substanz und seine Daseinsberechtigung.
Die Religion kann mit einem Medikament verglichen werden: unentbehrlich um ein Übel zu behandeln, aber mit möglichen unerwünschten Nebenwirkungen bei Falscheinnahme und/oder Nichtbeachtung der therapeutischen Verschreibung. Die Spiritualität ist für die Religion, was das Heilmittel für die Heilung ist: Es gibt keine Religion ohne authentische Spiritualität, so wie es keine Heilung ohne wirksames Heilmittel gibt.
Glaube ist nicht gleichbedeutend mit Ignorantismus, atheismus ist nicht gleichbedeutend mit Szientismus; aber Fanatismus, ist gleichbedeutend mit Totalitarismus.
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An der Schwelle zum neuen Jahrtausend ist die gesamte Welt konfrontiert mit zahlreichen Krisen, ob im Bereich Umwelt, im Sozialwesen, in der Politik, der Wirtschaft oder der Ethik… darüber sind sich alle einig. Dabei entwickeln sich Wissenschaft und Technik in einem geradezu atemberaubenden Tempo weiter. Die paradoxe Kluft zwischen der Wissenschaft und den technischen Kenntnissen einerseits und dem immer erschlaffenderen System, aus dem sie hervorgehen, andererseits, wird immer größer.
Die Frage „Wohin führt das alles?“, die die hektischen Veränderungen einer mit jedem Tag mehr globalisierten Gesellschaft aus orientierungslosen Individuen aufzeigt, kommt wieder verstärkt auf. Die Entwicklung wird nicht mehr beherrscht, denn sie wird nur noch von technologischen Entdeckungen bestimmt, ohne sich wirklich um die sozialwirtschaftlichen, gesellschaftlichen, psychologischen, d.h. kurzum um die menschlichen Faktoren zu sorgen.
Gleichzeitig, und aus anderen Gründen, kommt die Frage nach Gott wieder auf. Die wissenschaftliche Welt wird in der Tat immer mehr mit der außerordentlichen Organisation des Universums, des Lebens und der Menschheit konfrontiert… Es ist mittlerweile wissenschaftlich belegt, dass das Universum von Anfang an genau die nötigen Eigenschaften hatte, damit wir darin leben und es begreifen konnten.
Die Frage nach einem Schöpferprinzip, nach einer intelligenten und klaren Hauptursache wird mittlerweile auch von der Wissenschaft gestellt. Aber wenn man sie reflexiv angeht, dann hat dies schwerwiegende Konsequenzen. Wir werden dann erneut in eine kulturelle Revolution verwickelt, die Postulate in Frage stellt, die mehr als zwei Jahrhunderte alt sind.
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Ich werde einige wissenschaftliche Theorien und deren philosophische Tragweite zusammen fassen, sowie einige mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesene Fakten und deren logische Konsequenz auf unser Weltverständnis. Damit möchte ich beweisen, dass unser gesamtes Universum moslemisch ist, d.h. friedvoll Gott ergeben, und dass das Universum ständiger Zeuge davon ist, dass es vom einzigen Gott, ohne Teilhaber, geschaffen und geformt wurde. Die Echtheit jedes einzelnen Arguments, das ich vorbringe, kann von jedem überprüft werden. Ich werde meine Ausführungen mit Hinweis auf mehrere Arbeiten und Entdeckungen prominenter Wissenschaftler belegen. Die theistischen Gelehrten erinnern die ganze Welt immer wieder daran, dass diese wissenschaftlichen Entdeckungen alle auf die Existenz eines Schöpfer- und Organisationsprinzips hinauslaufen, das wir Gläubige Gott nennen. Auch ich möchte meinerseits daran erinnern.
„Sag: „Was meint ihr, wenn er [der Korân] doch von Gott stammt! Und ihr ihn hierauf verleugnet? Wer ist weiter abgeirrt als jemand, der sich in tiefem Widerstreit befindet?“ 52 Wir werden ihnen Unsere Zeichen am Gesichtskreis und in ihnen selbst zeigen, bis es ihnen klar wird, dass es die Wahrheit ist. Genügt es denn nicht, dass dein Herr über alles Zeuge ist? 53 Sicherlich, sie sind im Zweifel über die Begegnung mit ihrem Herrn.  Sicherlich, Er umfasst doch alles. 54[1]
Europa hat jahrhundertelang unter dem Joch des Einheitsdenkens und der Inquisition gelebt, die definitiv erst 1834 in Spanien abgeschafft wurde. Eine neue Idee zu formulieren oder eine anders läufige Meinung als die der vorherrschenden Religion zu formulieren, war für deren Autoren gleichbedeutend mit schlimmsten Verfolgungen und oft mit einem Todesurteil. Nach sieben Jahrhunderten muslimischer Präsenz in Spanien und vier Jahrhunderten in Sizilien blieben dort keine gebürtigen Moslems mehr übrig, so dass Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa nur noch eine christliche Bevölkerung mit einer jüdischen Minderheit zu finden war.  Wobei ein großer Teil davon während des zweiten Weltkrieges praktisch völlig vernichtet wurde. Nirgendwo anders auf der Erde, und in keiner anderen Zivilisation wurde das Anderssein und das freie Denken dermaßen unterdrückt. In China, Indien, im Mittleren Osten, in Afrika und in anderen Regionen leben mehrere ethnische und religiöse Gemeinschaften weiter zusammen. Im achtzehnten Jahrhundert wollten die Nordamerikaner sich nicht nur vom wirtschaftlichen und politischen Einfluss der britischen Krone befreien, sondern auch von einem jahrhundertealtem System, das die Freiheit völlig unterdrückt hat.
Die moderne Wissenschaft und die Philosophie beginnen in Europa unter anderem mit Galileo (1564-1642), Johannes Kepler (1571-1630), René Descartes (1596-1650), Blaise Pascal (1623-1662), Isaac Newton (1643-1727), Edmund Halley (1656-1743), David Hume (1711-1776), Emanuel Kant (1724-1804), Antoine Lavoisier (1743-1794), Friedrich Hegel (1770-1831), Carl Gauss (1777-1855), Charles Darwin (1809-1882), Karl Marx (1818-1883), Louis Pasteur (1822-1895)… In ihrem Kielwasser hat die europäische Intelligenz des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts begonnen, sozialpolitische Reformen zu fordern, und sich die „wissenschaftlichen“ Kenntnisse dieser Zeit zu nutze zu machen, um ein kirchliches, aufklärungsfeindliches und erdrückendes System nieder zu schlagen.
Diese Eliten, deren Vorstellung von Gott nur auf dem Christentum und dem Judaismus beruhte, glaubten, dass wenn die mit wissenschaftlichen Ungenauigkeiten gespickte Bibel entmystifiziert und entsakralisiert würde, auch das Prinzip der Existenz von Gott, verschwinden würde. Viele glaubten, dass das Universum mit seiner Himmelsmechanik nicht nicht größer als die Milchstraße war, dass es ewig und unveränderlich war, dass es schon immer existiert hat und immer existieren würde. Was das Leben angeht, glaubte man, dass es spontan aus inerter Masse entstehen konnte unter dem Einfluss von physikalisch-chemischen Faktoren. So ist für viele all das, was das Universum ausmacht und aus ihm hervorgeht, ein Produkt des Zufalls.
Die ersten Anfänge der Wissenschaft verbunden mit der jahrhundertelangen Kirchenverfolgung in Europa führen zu einem Rückschlag, der bis ins einundzwanzigste Jahrhundert dauert. Die Entwicklungstheorie von Darwin, die Dialektik von Hegel und der dialektische Materialismus von Marx haben letztendlich dazu geführt, dass der Atheismus zu einem ideologischen System wurde. Von da an und seit über hundert Jahren, vorgeblich unter dem Deckmantel der Wissenschaft, wird der zum System erhobene Atheismus dafür benutzt, um die Menschheit als sein genaues Abbild zu formatieren, mithilfe der Erziehung, der Medien und jeglicher anderer Formen von Kommunikation und Information. Es ist eine Tatsache, dass die atheistische Gehirnwäsche so gut betrieben wird, dass heutzutage die Mehrheit der Menschen denkt, dass die Wissenschaft und der Glaube im Gegensatz zueinander stehen. Konsumieren, materielle Güter erwerben, trinken, essen, sich eine schöne Zeit machen, sich vergnügen: so sehen die grundlegende Werte des menschlichen Lebens aus. Sich Gedanken darüber zu machen, wie der Himmel und die Erde entstanden sind, „warum ich existiere, lebe und sterbe“, das alles ist zweitrangig und für einige sogar abnormal geworden..
Nur wenige Leute wissen heute, dass die meisten modernen Wissenschaftler gläubig sind, und dass viele, die Atheisten waren, es geworden sind. Dies wird bewusst nicht allzu sehr an die große Glocke gehängt. Wobei einige dieser Wissenschaftler es bevorzugen, nicht darüber zu reden, um ihre Karriere nicht zu gefährden. Das atheistische Establishment hat in der Tat das kirchliche Establishment ersetzt, und hat mittlerweile das Sagen. Wehe denen, die es in Frage stellen: sie werden „ausgeschlossen“, geschmäht, schlecht und wenn möglich mundtot gemacht.
Dabei gibt es Gott wirklich, und die wissenschaftlichen Entdeckungen in allen Bereichen beweisen dies jeden Tag mehr. Wir können heute sogar mehr als je zuvor sicher behaupten, dass diese Beweise der Existenz Gottes wissenschaftlich unwiderlegbar sind. Die moderne Wissenschaft ist tatsächlich viel mehr dem Theismus als dem Atheismus zugeneigt. Dabei meine ich wirklich Theismus, d.h. das Prinzip, dass es einen einzigen, lebendigen und persönlichen Gott als transzendente Ursache der Welt gibt. Aber auch davon wird die breite Öffentlichkeit bewusst nicht informiert, oder wenn dann nur in Bruchstücken.
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Ende des neunzehnten Jahrhunderts und während der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts dachten viele, dass das Universum ewig und unveränderlich ist. Dieses kosmologische Modell wird „Theorie des stationären Zustands“ genannt. Trotz aller Bemühungen und der Hartnäckigkeit der Theoretiker, diese Theorie verbessern und aufrecht erhalten zu wollen, da sie zu verstehen gibt, dass das Universum schon immer bestanden hat und deshalb keinen Schöpfer braucht, haben zahlreiche Entdeckungen wie die Form des Schwarzkörpers[2] der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung[3] bewiesen, dass dieses Modell nicht richtig ist. Einige denken weiterhin, dass das Universum ein riesiges, geschlossenes System ist, das alles, was existiert, ausgehend von Materie und Energie hervorbringt. Als Argument führen sie das erste Prinzip der Thermodynamik an, das Prinzip der Energieerhaltung, laut der Materie und Energie weder kreiert noch zerstört, sondern nur umgestaltet werden können.
Aber dieses Argument zählt nicht, es sei denn, man lässt das zweite Prinzip der Thermodynamik außer Acht, laut dem mit der Zeit jedes isolierte System unvermeidbar und unumkehrbar auseinander fällt. Wie kommt es also, dass das Universum sich nicht in einem chaotischen Zustand und thermodynamischer Unordnung befindet? Die Antwort ist, dass das Universum in einem extrem niedrigen Entropiezustand begonnen haben muss, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit, und dass von da eine Thermodynamik-Regulation eingesetzt hat. Was bedeutet, dass das erste Prinzip der Thermodynamik, wenn es stimmt, erst ab der Schöpfung des Universums gilt, innerhalb davon, und nicht an dessen Ursprung.
„Sehen denn diejenigen, die ungläubig sind, nicht, dass die Himmel und die Erde eine zusammenhängende Masse waren?  Da haben Wir sie getrennt und aus dem Wasser alles Lebendige gemacht. Wollen sie denn nicht glauben? 30[4]; „Und den Himmel haben Wir mit Kraft aufgebaut, und Wir weiten (ihn) wahrlich (noch) aus. 47[5]; „Hierauf wandte Er sich dem Himmel zu, während er noch aus Rauch bestand, und sagte dann zu ihm und zur Erde:  „Kommt beide her, freiwillig oder widerwillig.“ Sie sagten:  „Wir kommen in Gehorsam.“: 11[6]; „Weder ziemt es der Sonne, den Mond einzuholen, noch wird die Nacht dem Tag zuvorkommen; alle laufen in einer (jeweils eigenen) Umlaufbahn. 40[7]
Heutzutage gibt ein Großteil der Wissenschaftler zu, dass das Universum einen Anfang hatte, und dass es davor weder Zeit noch Raum noch Materie noch Energie noch sonst irgendetwas gegeben hat; es gab „nichts“. Plötzlich nimmt das Universum seinen Anfang, tritt zutage und entwickelt sich… Einige führen die Quantenmechanik an, um zu sagen, dass es am Anfang Energie und Teilchen gab… und dass alles, inklusive der Informationen, davon ausgehend gebildet wurde. Wenn uns die Quantenmechanik lehrt, dass ein Teilchen aus dem nichts heraus erscheinen kann, nennt man das „Vakuumschwankungen“. Diese Schwankungen entstehen ausgehend von den Quantengesetzen, die demnach vor den Schwankungen existieren.
Die Gesetze der Quantenmechanik enthalten Informationen über die Bildung von Teilchen, ihrer Umwandlung in ein anderes Teilchen bzw. ihrer Zerstörung. Die Energie und die Teilchen sind nicht der Ursprung der Informationen, umgekehrt ist dies allerdings schon der Fall. Das Universum hat demnach mit den Informationen begonnen, den Gesetzen der Physik, der Energie, der Teilchen… Andere[8] schlussfolgern überstürzt und grob, dass das Universum dank der Gesetze der Physik erschienen ist: z.B. weil das Gesetz der Schwerkraft existiert, konnte das Universum sich selbst aus dem Nichts heraus bilden.
Darüber hinaus, wenn die Informationen tatsächlich die Grundlage von allem sind[9], heißt das, das die Zahl 1 nichts produziert; das arithmetische Gesetz 1 + 1 = 2 erklärt mir, dass wenn ich z.B. 1 Buch + 1 Buche addiere, erhalte ich 2 Bücher, aber wenn ich die Aktion, zwei Bücher zu addieren, nicht auslöse, kann dies nicht allein durch das arithmetische Gesetz ausgelöst werden. Die mathematischen Gesetze, mit denen Naturphänomene erklärt und vorausgesagt werden können, stellen diese nicht her. Ebenso stellt das Schwerkraftgesetz, das die Schwerkraft selbst nicht erklärt, keine Schwerkraft her bzw. die Materie, in der die Schwerkraft wirkt. Sie schafft also ganz bestimmt auch nicht das Universum.
Die Gesetze der Physik stellen nichts von selbst her, sie zeigen die Beziehungen zwischen Fakten auf, nachdem diese durch einen Ursprung eingeleitet wurden. Ein Auto existiert und fährt auf einer Straße dank der Gesetze der Physik, aber diese haben weder das Auto noch die Straße geschaffen. Die Gesetze der Physik wurden von einem intelligenten und klaren Willen geschaffen, genauso wie das Auto und die Straße. Und es bedarf eines intelligenten und klaren Willens, um ein Auto zu entwerfen, zu starten und korrekt auf einer Straße fahren zu lassen. Ebenso verhält es sich, um die Gleichungen festzulegen und die Entstehung und Entwicklung der Welt auszulösen und zu leiten.
Seit der Entdeckung von rund zwanzig Fundamentalzahlen in der Atomphysik, zeigen uns die Beobachtungen in der Astronomie und der Quantenphysik, dass das Universum über eine so komplexe Organisation verfügt, dass einem ganz schwindelig davon wird. Diese Zahlen sind kosmologische Konstanten und beschreiben uns die Grundparameter sowie die Eigenschaften unseres Universums. Man hat es geschafft, die Werte jeder einzelnen dieser Fundamentalzahlen zu bestimmen, wie z.B. die Schwerkraft, die Kraft des elektromagnetischen Feldes… Diese Werte sind ausgeglichen, abgestimmt und äußerst genau.
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Heute ist klar etabliert, dass die Gesetze der Physik sehr spezifisch, abgestimmt und äußerst genau sein mussten, um die Entwicklung des Universum und die Entstehung von Leben zu ermöglichen. Es ist unmöglich, die extreme Genauigkeit der Wahl der Ausgangsbedingungen für die Existenz des Universums dem Zufall zuzuschreiben. Es liegt auf der Hand, dass ein intelligenter und klarer Wille die Anpassung dieser Parameter geleitet hat. So lag die nötige Genauigkeit am Ende der Planck-Ära zur Einstellung der Dichte des Universums bei 10-60, was der Genauigkeit eines Bogens entspricht, der mit seinem Pfeil eine Zielscheibe von 1 cm2 am Ende des Universums in ungefähr vierzehn Milliarden Lichtjahren Entfernung erreichen könnte[10].
„Und das Buch wird hingelegt. Dann siehst du die Übeltäter besorgt wegen dessen, was darin steht. Sie sagen:  „O wehe uns!  Was ist mit diesem Buch? Es lässt nichts aus, weder klein noch groß, ohne es zu erfassen.“  Sie finden (alles), was sie taten, gegenwärtig, und dein Herr tut niemandem Unrecht 49[11]; „Gewiss, Wir sind es, Die Wir die Toten wieder lebendig machen. Und Wir schreiben auf, was sie vorausgeschickt haben und (auch) ihre Spuren. Alles haben Wir in einem deutlichen Verzeichnis erfaßt 12 “[12] ; „Damit er weiß, ob sie wohl die Botschaften ihres Herrn ausgerichtet haben, und daß Er das, was bei ihnen ist, umfaßt, und Er die Zahl von allem erfasst 28 “[13] ; „Doch alles haben Wir schriftlich erfasst 29 “[14] ; „Er hat sie erfasst und sie genau gezählt 94 “[15]
„Die Sonne und der Mond (laufen) nach Berechnung 5 “[16]; erstere liegt 150 Millionen km von der Erde entfernt, zweiterer fast 400 000 km davon. 400 mal näher und 400 mal kleiner als die Sonne versteckt der glänzend positionierte und dimensionierte Mond die Sonne bei totaler Sonnenfinsternis komplett. Diese Verhältnisse verleihen uns den Eindruck, dass die beiden Scheiben, Sonne und Mond, dieselbe Größe haben.
Zu denken, dass es eine Folge von glücklichen Umständen ist, die am Ursprung des Universums und unser selbst stehen, wäre wie daran zu glauben, dass man systematisch bei jeder Lottoziehung gewinnen kann, jede Sekunde, rund um die Uhr, ohne Pause, über vierzehn Milliarden Jahre hinweg. Da man diese extrem genauen Abstimmungen der Gesetze der Physik nicht einfach durch den Zufall erklären kann, führen einige die Stringtheorie an bzw. die Idee, dass es mehrere, ja sogar unendlich viele Universen gibt, darunter auch das unsrige, die alle ihre eigenen Gesetze haben, was eine Wahrscheinlichkeit lässt, dass zumindest eine dieser Welten gut abgestimmt ist. Und glücklicherweise „wie üblich“ befinden wir uns darin.
Wenn wir auch nicht beweisen können, dass diese „Mehrfach-Universen“ bzw. „Multi-Universen“ nicht existieren, so ist dies noch weniger der Fall für das Gegenteil. In der Tat gibt es nicht den geringsten wissenschaftlichen Beweis für ihre Existenz, weder anhand von Theorien, und noch viel weniger anhand von Beobachtungen, die absolut unmöglich sind. Außerdem stellt diese Hypothese, wenn sie auch das Feld der Wahrscheinlichkeiten erweitert, das Schöpfer- und Organisationsprinzip keineswegs in Frage, das seinerseits jeden Tag anhand zahlreicher wissenschaftlicher Beobachtungen in allen Bereichen von der Makroskopie bis zur Mikroskopie nachgewiesen wird. Die Stringtheorie bzw. die Multi-Universen, mehrere Dimensionen, mehrere Universen… Dies alles verringert weder quantitativ noch qualitativ die Wahrscheinlichkeit, dass ein Grundprinzip existiert.
Mehrere physikalische Eigenschaften wurden kreiert, um ein Universum mit Leben zu erstellen. Wenn eine davon nur ein wenig anders gewesen wäre, dann hätte das Leben, so wie wir es kennen, nicht entstehen können. Als ein Beispiel unter anderen wird der Kohlenstoff, ohne den kein Leben möglich wäre, im Innern der Nuklearfeuer der Sterne über einen extrem raffinierten Prozess hergestellt. Dies ist nur möglich dank des Resonanzphänomens, der verstärkenden Wirkung, die den Prozess effizienter macht und durch den eine größere Menge an Kohlenstoff entsteht. Diese Resonanz kommt durch die extreme Genauigkeit der Gesetze der Nuklearphysik zustande. Wenn diese Gesetze auch nur im geringsten schwanken würden, gäbe es keine Resonanz oder aber sie fände am falschen Ort statt. Auch hier handelt es sich wieder um eine extreme und feinste Abstimmung.
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Man kann sagen, dass das Universum über eine universelle Sprache verfügt, die aus mathematischen Anweisungen besteht, die die Grundlage der Gesetze der Physik bilden und von allem, was im Universum existiert. Alles, was wir in dieser Welt wissen und beobachten können, läuft über die Beherrschung dieser Sprache, die in allem zum Ausdruck kommt. Studieren Sie den Himmel, die Erde, den Menschen, die Ameise, das Molekül, das Atom oder was auch immer, und Sie werden die Transkription dieser Sprache sehen. Sie ist das Siegel des Schöpfers von Himmel und Erde und von dem, was es dazwischen gibt.
„Siehst du nicht, dass sich vor Gott (jeder) niederwirft, wer in den Himmeln und wer auf der Erde ist, und (auch) die Sonne, der Mond und die Sterne, die Berge, die Bäume und die Tiere und viele von den Menschen? Und gegen viele ist die Strafe unvermeidlich geworden. Und wen Gott der Schmach aussetzt, der hat niemanden, der ihm Ehre erweist. Gewiss, Gott tut, was Er will 18[17] ; „Er verfügt über die Schlüssel des Verborgenen; niemand kennt sie außer Ihm. Und Er weiß, was auf dem Festland und im Meer ist. Kein Blatt fällt, ohne dass Er es weiß; und (es gibt) kein Korn in den Finsternissen der Erde und nichts Feuchtes und nichts Trockenes, das nicht in einem deutlichen Buch (verzeichnet) wäre 59[18]
 
Sie müssen wissen, dass auch die Bäume, Pflanzen, Blätter, Blumen und Farben sich den Gesetzen der Natur unterwerfen. Nehmen wir ein oft zitiertes Beispiel, die Fibonacci-Folge, die man durch Addieren der zwei vorausgehenden Zahlen erhält: 0 + 1 = 1, 1 + 1 = 2, 1 + 2 = 3, 2 + 3 = 5, 3 + 5 = 8, 5 + 8 = 13, 8 + 13 = 21… Hierbei handelt es sich um ein mathematisches Gesetz. Nun, diese Folge findet man fast überall in der Natur wieder. Zum Beispiel sind die Blätter einer Eiche in einer 2/5-Stellung um den Stengel im Verhältnis zu den vorangehenden Blättern angelegt, bei der Buche in einer 1/3-Stellung, die Blätter und Zweige einer Ulme wachsen und platzieren sich im Verhältnis zum Stengel auf halber Entfernung untereinander; bekannter noch die Zahl der Blütenblätter einer Margerite, die ebenfalls dieser mathematischen Regel folgt… Um die Liste von allem aufzustellen, was sich diesem Gesetz unterstellt, bräuchte man Hunderte von Datensammlungen. Egal, um welches Thema es geht, wir können klar festhalten, dass es sich wirklich um einen Anweisungsplan in Form von mathematischen Strukturen handelt, der seit Anfang der Schöpfung perfekt und vorsätzlich abläuft. Jedes Ding und jedes Wesen, ob klein oder groß, ist diesem Plan unterworfen, und damit auch demjenigen, der an dessen Ursprung steht.
„Euer Gott ist ein Einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen 163 In der Schöpfung der Himmel und der Erde; im Unterschied von Nacht und Tag; in den Schiffen, die das Meer befahren mit dem, was den Menschen nützt; darin, dass Gott Wasser vom Himmel herabkommen lässt, und damit dann die Erde nach ihrem Tod wieder lebendig macht und auf ihr allerlei Tiere sich ausbreiten lässt; und im Wechsel der Winde und der Wolken, die zwischen Himmel und Erde dienstbar gemacht sind, sind wahrlich Zeichen für Leute, die begreifen 164[19]; „Siehst du nicht, dass Gott vom Himmel Wasser herabkommen lässt? Damit bringen Wir dann Früchte von unterschiedlichen Farben hervor. Und von den Bergen gibt es Schichten, weiße und rote – von unterschiedlichen Farben – und rabenschwarze 27 Und unter den Menschen und den Tieren und dem Vieh gibt es (auf ähnliche Weise) unterschiedliche Farben. So ist es. Gott fürchten von Seinen Dienern eben nur die Gelehrten. Gewiss, Gott ist Allmächtig und Allvergebend 28[20]
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Das ADN-Molekül besteht aus zwei ineinander verschlungenen, spiralförmigen Strängen; alle Informationen, alle physikalischen und physiologischen Details eines Lebewesens sind in den Genen verschlüsselt, Segmenten dieser innerhalb der Chromosomen zusammen gefalteten Doppelhelix im Innern des Zellkerns. Die ADN-Stränge werden durch die Verkettung von Nukleotiden gebildet, die aus drei Elementen bestehen: einem Zucker (Desoxypentose), einer oder mehrerer Phosphat-Gruppen und einer Stickstoffbase.
Die genetische Information kommt durch die Zwei mal Zwei-Verbindung von vier Nukleotidbasen zustande, die durch ihre Zusammensetzung die sogenannte Datenbank aller Informationen bilden, die ein Lebewesen betreffen (Erbgut). Wie beim Morsecode, der aus drei verschiedenen Elementen besteht (Punkt, Strich und Leerzeichen), die miteinander verbunden werden, um Buchstaben zu bilden, die wiederum Worte und weiterhin Sätze bilden; die vier Basiselemente bei der DNA-Zusammensetzung verbinden sich miteinander und führen zur Bildung von zweiundzwanzig Aminosäuren, mit denen ca. hunderttausend Proteine hergestellt werden… Es handelt sich dabei um eine Sprache, die die Biologen anfangen zu entschlüsseln. Die genauen Informationen, die in der ADN enthalten sind, können zufallsbedingt sein. Woher kommen die Informationen, die in einer Zeitung, einem Buch, auf einer CD-ROM oder einer Festplatte stehen?
Der menschliche Körper verfügt über mehr als fünfzigtausend Milliarden Zellen, von der jede allein und gemeinsam mit den anderen arbeitet, ununterbrochen, Tag und Nacht, rund um die Uhr. Jede Zelle von einer Größe von rund 1/100 Millimeter enthält drei Milliarden Nukleotide in ungefähr zwei Metern verdichteter ADN. Die Zelle hat einen Kern, der die Gene beherbergt, das Erbgut, das die Informationen enthält, die die Anweisungen an die Zelle selbst geben, an die Organe und an den gesamten Körper, damit dieser funktionieren kann. Es gibt also ein genaues Informations- und Anweisungshandbuch im Erbgut jedes Zellkerns, was ungefähr neunhundertfünfzig Büchern mit fünfhundert Seiten gleichkommt. Es handelt sich um Informationen und Anweisungen. Diese sind also von einem bewussten und intelligenten Willen verfasst worden, so wie ein Programm von einem Programmierer verfasst wird. Zufallsbedingt? Zeitbedingt? Entwicklungsbedingt? Über Milliarden von Jahren hinweg Tinte zufällig auf weiße Seiten gießen, wird niemals einen Buchstaben, ein Wort, einen Satz oder einen Paragraphen hervorbringen, und noch weniger ein Informations- und Anweisungshandbuch, das so genau und detailliert wie das der Zellen ist.
Die Organisation und Funktionsweise des Körpers und jeder Zelle sind komplizierter und effizienter wie die Organisation und Funktionsweise jeglicher Metropole auf unserem Planeten. Darüber hinaus muss man sich vorstellen, dass diese Metropole es schafft, sich jeden Tag innerhalb von wenigen Stunden aufs Genaueste zu replizieren. Das ist der Fall einer Zelle. Mit all unserer modernen, ausgereiften Technik schaffen wir es heute nicht, auch nur einen Teil einer Zelle, der wirklich funktioniert, zu kreieren. Jede Zelle besitzt eine Membran, die mit Eingangspunkten ausgestattet ist, mit Wachen aus spezifischen Proteinen und Enzymen. Diese Wachen lassen nur bestimmte Arten von chemischen Elementen durch. Die Zellen haben spezielle Zufuhrwege und Transportmittel, die mit Leitsystemen ausgestattet sind, damit sich die Elemente, die passieren dürfen, zu einem bestimmten Ort bewegen. Jede Zelle enthält die sogenannten Mitochondrien, die dafür da sind, die Zelle mit Energie zu versorgen. In jeder Zelle gibt es Einheiten, die Proteine produzieren, die Ribosome; wenn diese Proteine einmal produziert wurden, werden sie so verpackt, dass es während ihres Transport zu keinen Funktionsstörungen kommt. Wenn sie angekommen sind, übernehmen spezifische, chemische Einheiten ihre Entladung. In jeder Zelle, außer in den roten Blutkörperchen, haben die Lyosome, kugelförmige Strukturen umgeben von einer Membran, die Aufgabe, die intrazellulären „Abfälle“ zu zerstören/ zu verdauen… Wer ist also Ursprung dieser Schöpfung und dieser Organisation?
 „O ihr Menschen! Ein Gleichnis wird (euch) angeführt, so hört darauf. Gewiss, diejenigen, die ihr anstatt Gottes anruft, werden nicht (einmal) eine Fliege erschaffen (können), auch wenn sie sich dafür zusammen täten. Und wenn die Fliege ihnen etwas raubte, könnten sie es ihr nicht entreißen. Schwach ist (hier) derjenige, der ersucht, und derjenige, der ersucht wird. 73 Sie schätzen Gott nicht ein, wie es Ihm gebührt. Gott ist wahrlich Stark und Allmächtig 74[21]
 
Die Wissenschaftler[22] haben die Wahrscheinlichkeit berechnet, mit welcher man, wenn man Glück hat, wenigstens ein kurzes, funktionelles Protein von einer Länge von neunundvierzig Aminosäuren erhalten könnte. Die Chance, eine funktionelle Folge von Aminosäuren zu erhalten liegt bei 1 zu 1074. Und damit ist es noch nicht getan, denn um ein Protein herzustellen, müssen die Aminosäuren miteinander über Peptidbindungen befestigt werden; eine Verbindung allein kommt jedes zweite Mal zustande, aber nicht systematisch. D.h. eine 50%ige Chance, hoch 149 bzw. gerundet auf 150, bedeutet eine Chance von 1 zu 1045. Und damit ist es immer noch nicht getan, denn eine Aminosäure kann als Links-Isomer oder als Rechts-Isomer vorkommen; und um ein Protein zu bilden, kann nur ein Links-Isomer benutzt werden. D.h. eine weitere 50%ige Chance, hoch 150, und somit eine Chance von 1 zu 1045. Wenn wir die Hochzahlen addieren, kommen wir insgesamt auf: 1074 × 1045 × 1045 = eine Chance von 1 zu 10164. Um sich vorstellen zu können, was eine Zahl dieser Größenordnung bedeutet, muss man wissen, dass seit Anfang des Universums 1016 Sekunden vergangen sind, dass es im ganzen Universum 1080 Nukleonen gibt, und dass sich seit Anfang des Universums 10139 “Ereignisse“ zugetragen haben.
„Lies im Namen deines Herrn, Der erschaffen hat 1 Den Menschen erschaffen hat aus einem Anhängsel 2 Lies, und dein Herr ist der Edelste 3[23] ; „Wir schufen den Menschen ja aus einem Auszug aus Lehm 12 Hierauf machten Wir ihn zu einem Samentropfen in einem festen Aufenthaltsort 13 Hierauf schufen Wir den Samentropfen zu einem Anhängsel, dann schufen Wir das Anhängsel zu einem kleinen Klumpen, dann schufen Wir den kleinen Klumpen zu Knochen, dann bekleideten Wir die Knochen mit Fleisch. Hierauf ließen Wir ihn als eine weitere Schöpfung entstehen. Segensreich ist Gott, der beste Schöpfer 14 Hierauf werdet ihr gewiss nach (all) diesem sterben 15 Hierauf werdet ihr gewiss am Tag der Auferstehung auferweckt werden 16[24]
Solange man dachte, dass die Zelle eine einfache, nicht komplexe und effiziente Grundeinheit war, konnte man sich eine ungewollte und spontane Entwicklung des einzelligen Organismus zu mehrzelligen, komplexen Organismen vorstellen. Aber heute entdeckt man mit jedem Tag mehr die Komplexität und Effizienz jeder einzelnen Zelle. Selbst ein lebendiger, einzelliger Organismus verfügt über außergewöhnlich komplexe Fähigkeiten. Das Material, das man zur Herstellung einer Tür, eines Fensters, eines Stuhls, eines Tisches oder eines Schranks benutzt, kann dasselbe sein. Aber der Plan, das Ziel, die Realisierung sind unterschiedlich, ebenso wie das Ergebnis. Der Mensch zeichnet sich durch eine Intelligenz aus, die mit keinem anderen Lebewesen auf Erden verglichen werden kann. Dass er in Verbindung mit dem Affen, der Fliege oder dem Regenwurm stehen kann, ändert nichts an seiner spezifischen und exklusiven Besonderheit. Und das kann keinesfalls vom Zufall oder von einer einfachen Entwicklung bestimmt sein. Wenn es eine Entwicklung gibt, und es gibt sie, denn alles und jedes Lebewesen entwickelt sich, dann muss man die Evolutionstheorie, so wie man sie uns beigebracht hat, sicherlich überdenken, korrigieren und aktualisieren.
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Alles, was begonnen hat oder beginnt zu existieren hat einen Ursprung; wir haben gesehen, dass unser Universum einen Anfang hat, und Gott ist die Hauptursache dafür. Er hat es geschaffen und alle Bedingungen für seine Existenz und für seine Gegebenheiten festgelegt. Aber was ist nun die Ursache dieser Ursache? Um die Ursache für eine Sache anzuerkennen, bin ich nicht verpflichtet, die Ursache dieser Ursache zu finden. Um zum Beispiel anzuerkennen, dass das Brot vom Bäcker gemacht wurde, bin ich nicht verpflichtet zu wissen, woher der Bäcker kommt. Ansonsten würde das heißen, dass ich nicht anerkenne, dass das Brot vom Bäcker kommt, solange ich nicht weiß, woher der Bäcker kommt. Aber die Frage ist legitim in einem Universum, in dem jede Sache durch irgendetwas verursacht wird. Erinnern wir uns nun aber daran, dass es vor der Schaffung des Universums, den Raum, die Zeit, die Materie… nicht gab. Vor allem „da“, wo es nichts vom Universum gibt, das wir kennen, hängt die Hauptursache nicht von der Materie, von der Raum-Zeit oder von sonst irgendetwas ab. Sie ist nur das Ergebnis ihrer selbst, denn es gibt nichts anderes als sie, sie ist ihre eigene Ursache, sie existiert durch sich selbst, sie besteht durch sich selbst fort, sie genügt sich selbst. Dieses Grundprinzip ist die ultimative, absolute Gegebenheit, allmächtiger Gott, allwissender Gott, ewiger Gott, Gott ohne Anfang und ohne Ende.
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Alle Propheten und Gottgesandte haben Wunder vollbracht, für die ihre Völker Zeugen waren. Moses hat das Meer mit seinem Stab geteilt, sein Volk war Zeuge davon, er war für sein Volk gesandt. Jesus hat die Leprakranken und Blinden geheilt, sein Volk war Zeuge davon, er war für sein Volk gesandt. Aber wir haben diese Wunder nicht gesehen, wir haben also keinen konkreten Beweis dafür. Das Wunder von Mohammad ist der Korân, er war Manifest in der Vergangenheit, ist es noch heute und wird es auch noch morgen sein. Alle Religionen präsentieren ihre heiligen Schriften als wahrheitsgetreue und somit wunderwirkende Texte. Aber keine heilige Schrift auf Erden außer dem Korân nennt sich selbst ein Wunderwerk :
„Sag: Wenn sich die Menschen und die Ğinn[25] (al-jinn, الجنّ) zusammentäten, um etwas beizubringen, was diesem Qurʾān gleich wäre, sie brächten nicht seinesgleichen bei, auch wenn sie einander Beistand leisten würden 88 Wir haben ja den Menschen in diesem Qurʾān ein jedes Gleichnis verschiedenartig dargelegt, doch die meisten Menschen weigern sich (und wollen nichts) außer dem Unglauben 89[26]; „Wenn Wir diesen Qurʾān (als Offenbarung) auf einen Berg hinabsendeten, würdest du ihn wahrlich aus Furcht vor Gott demütig werden und sich spalten sehen. Diese Gleichnisse prägen Wir den Menschen, auf dass sie nachdenken mögen! 21 Er ist Gott, außer dem es keinen Gott gibt, der Kenner des Verborgenen und des Offenbaren. Er ist der Allerbarmer und Barmherzige 22 Er ist Gott,  außer dem es keinen Gott gibt, der König, der Heilige, der Friede, der Gewährer der Sicherheit, der Wächter, der Allmächtige, der Gewalthaber, der Stolze. Preis sei Gott!  (Und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen 23 Er ist Gott,  der Schöpfer, der Erschaffer, der Gestalter. Sein sind die schönsten Namen. Ihn preist (alles), was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und Er ist der Allmächtige und Allweiset 24[27]
Der Islām ist  die erste und die letzte, offenbarte Religion; sie ist für die gesamte Menschheit bestimmt, gestern, heute und morgen. Diese Religion wird ausgehend von einer bewussten Zeugenaussage in zwei Teilen adoptiert: Ich bezeuge, dass es  keine Gottheit außer Gott, dem Einzigen gibt, ohne Teilhaber, und dass Mohammad sein Diener und der Gesandte Gottes ist. Der Islâm, der Motor par excellence des Theismus, ist weit davon entfernt zu verblassen. Er entwickelt und verbreitet sich auf der ganzen Welt; sein Einfluss in der ethnischen, sozialen und kulturellen Vielfalt aller Nationen nimmt beständig zu. Dies zu ignorieren und die Tragweite dieser Entwicklung herunterzuspielen, wäre unverantwortlich und ließe dem Ultra-Traditionalismus und seinen ideologischen und praktischen Auswüchsen gefährlich freien Lauf und stünde im Klaren Widerspruch zur ursprünglichen Botschaft des Islâm.
Wenn Sie ein Haus betreten, erkennen Sie die Mauern, die ein Maurer gemacht hat, die Türen und Fenster von einem Schreiner oder die Stromleitungen von einem Elektriker und die Rohre von einem Klempner. Das Universum zeigt uns eine absolute Einmaligkeit, von quantischer bis astronomischer Ebene, von den Gesetzen zur Energie, zur Materie, zu den Teilchen, den Atomen, den Molekülen, den Zellen, den Planeten, den Sternen, der Galaxie… Das Universum ist ein zusammenhängendes und harmonisches Ganzes, das von einem einzigen Schöpfer- und Organisationsprinzip hergestellt wurde. Es bezeugt, dass es keine Gottheit außer Gott, dem Einzigen gibt, ohne Teilhaber. Es bezeugt ebenfalls, dass Mohammad der Gesandte Gottes ist.
Wir haben in der Tat gesehen, dass das gesamte Universum, alles, was es enthält und aus dem es besteht, ob klein oder groß, moslemisch ist, d.h. Gott durch dessen Gesetze friedvoll unterworfen. Die moderne Wissenschaft hat demnach angefangen mit: „Es gibt keinen Gott“, um anschliessend den ersten Teil der Zeugenaussage zu bestätigen und zu vervollständigen: „Es gibt keine Gottheit außer Gott, dem Einzigen, ohne Teilhaber.“ Sie hat schließlich den zweiten Teil der Zeugenaussage bestätigt, d.h. dass alles, was im Himmel und auf der Erde ist, moslemisch, Gott friedvoll unterworfen ist.
„Gott bezeugt, dass es keinen Gott gibt außer Ihm; und (ebenso bezeugen) die Engel und diejenigen, die Wissen besitzen; der Wahrer der Gerechtigkeit. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allmächtigen und Allweisen 18 Gewiß, die Religion ist bei Gott der Islām. Doch diejenigen, denen die Schrift gegeben wurde, wurden erst uneinig, nachdem das Wissen zu ihnen gekommen war – aus Missgunst untereinander. Doch wer Gottes Zeichen verleugnet –, so ist Gott schnell im Abrechnen 19[28]; „Begehren sie denn eine andere als Gottes Religion? Wo sich Ihm doch (jeder) ergeben hat, der in den Himmeln und auf der Erde ist, freiwillig oder widerwillig? Und zu Ihm werden sie zurückgebracht 83 Sag: Wir glauben an Gott und (an das,) was auf uns und was auf Ibrāhīm, Ismāʿīl, Isḥāq, Yaʿqūb und die Stämme (als Offenbarung) herabgesandt wurde und was Mūsā, ʿĪsā und den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen keinen Unterschied bei jemandem von Ihnen, und wir sind Ihm ergeben 84 Wer aber als Religion etwas anderes als den Islām begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören 85[29]; „Wen Gott rechtleiten will, dem tut Er die Brust auf für den Islām. Und wen Er in die Irre gehen lassen will, dem macht Er die Brust eng und bedrängt, so als ob er in den Himmel hochsteigen sollte. So legt Gott den Greuel auf diejenigen, die nicht glauben 125[30]
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Dieses Referat stellt nur einen Tropfen Wasser in einem riesigen Ozean an Beweisen für die Existenz Gottes dar. Jeder kann sich dessen vergewissern, ein ganzes Leben wird nicht dafür reichen, die unzähligen und gigantischen Beweise zu erfassen. Heutzutage ist die Existenz Gottes kein Mysterium mehr, keine Ableitung, keine Intuition und schon gar kein blinder Glaube. Der Glaube entspringt aus der objektiven Kenntnis von Tatsachen, die sich aus der Realität unserer Welt ergeben. Er ist friedlich, ausgeglichen und ungeteilt und keinen Stimmungsschwankungen und anderen äußeren Umständen unterworfen. Er ruft keine Leidenschaft, keinen Fanatismus, keinen Hass, keine Rebellion und keine Gewalt hervor. Er ist Friede und verkündet den Frieden.

 

Die Sonne geht im Westen auf (9.Ausgabe – 2019), SCDOFG

 

[1] Kapitel 41, Verse 52-54.

[2] Dessen elektromagnetisches Spektrum ausschließlich von seiner Temperatur abhängt.

[3] Elektromagnetische Strahlung.

[4] Kapitel 21, Vers 30.

[5] Kapitel 51, Vers 47.

[6] Kapitel 41, Vers 11.

[7] Kapitel 36, Vers 40.

[8] Stephen Hawking gehört zu den Bekanntesten unter ihnen.

[9] Selbst auf Quantenebene kann man Symmetrien beobachten. Da die Atomketten sich wie eine Gitarrensaite auf Nanoebene verhalten, entsteht eine Reihe von klingenden Noten. Wenn man die beiden ersten Noten beobachtet, stellt man eine perfekte Beziehung zwischen den beiden fest, das Verhältnis zwischen deren Frequenzen ist 1,618. Siehe Affleck, I., "Golden ratio seen in a magnet", Nature 464, 362-363 (2010), R. Coldea, D. A. Tennant, E. M. Wheeler, E. Wawrzynska, D. Prabhakaran, M. Telling, K. Habicht, P. Smeibidl, K. Kiefer. "Quantum Criticality in an Ising Chain: Experimental Evidence for Emergent E8 Symmetry". Science (Jan. 8, 2010).

[10] Trinh Xuan Thuan.

[11] Kapitel 18, Vers 49.

[12] Kapitel 36, Vers 12.

[13] Kapitel 72, Vers 28.

[14] Kapitel 78, Vers 29.

[15] Kapitel 19, Vers 94.

[16] Kapitel 55, Vers 5.

[17] Kapitel 22, Vers 18.

[18] Kapitel 6, Vers 59.

[19] Kapitel 2, Vers 163-164.

[20] Kapitel 35, Verse 27-28.

[21] Kapitel 22, Verse 73-74.

[22] Siehe die Arbeiten von Stephen C. Meyer, Francis Crick, Stanley Miller, Leslie Orgel.

[23] Kapitel 96, Verse 1-3.

[24] Kapitel 23, Verse 12-16.

[25] Die lexikalisch-semantische Beziehung in beiden Sprachen in Bezug auf folgende Wörter ist unleugbar: jahannam (جهنّم) / Gehenna (Abrund, Hölle, Qual); al-jannah ([das Paradis], الجنّة) / Genese (Geburt, Bildung, Erzeugung); al-jân ([Dschinn], الجان) / das Gen (Rasse, Genre, Gattung); ajinnah ([Embryone], أجنّة) / Genotypen (Erbanlagen); al-jinnah (الجنّة) / Transgenese (Einbringen von Genen); majnûn ([besessen], مجنون) / transgen (genmanipuliert). Allen ist gemein, dass sie in der Regel versteckt gehalten werden.

[26] Kapitel 17, Verse 88-89.

[27] Kapitel 59, Verse 21-24.

[28] Kapitel 3, Verse 18-19.

[29] Kapitel 3, Verse 83-85.

[30] Kapitel 6, Vers 125.

 

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